Wann ist ein Porsche ein echter Porsche?
Großartig, so ein Macan. Das kleine SUV von Porsche fährt so quirlig, als gäbe es keine Physik. Schnelle Kurven kratzt er wie ein Sportwagen, beim Bremsen zeigt er, wo der Anker hängt. Feines Leder ziert die Sitze, vorn schnurrt ein beeindruckend laufruhiger und kräftiger Motor – einfach klasse.
Bei Porsche ist die Sache ziemlich eindeutig
„Der Macan ist kein Porsche, das ist allenfalls ein schneller Geländewagen“ so Dirk Branke ( Porschetestfahrer). Ein Cayman wäre seiner (und unserer) Meinung nach ein Porsche, der Cayman GTS sozusagen der 1a-Echt-Porsche. Leicht, wendig, schnell, laut – mit Motor hinten. Tatsächlich könnte man Porsches Markenkern genau so zusammenfassen. Könnte? Wir können es mit Sicherheit und haben es auch geschafft. Nach dem echten Kern, nach der reinen Lehre des Fabrikats haben wir gesucht. Bei Porsche, Mercedes, BMW, VW und Mini nach der Essenz des Wesens geforscht. Nicht nach Punkten und Messergebnissen. Auch nicht nach wirtschaftlichem Erfolg. Sondern nach Erfahrung, Gefühl, über das Fahrerlebnis, nach Herz und Bauch!
Gefunden haben wir am Ende tatsächlich fünf Botschafter dieser authentischen Werte. Allerdings haben wir auch je einen Kandidaten „entlarvt“, der den Markenkern um ein ganzes Stück verfehlt. Wer die schwarzen Schafe der jeweiligen Familie sind (und warum), sehen Sie in der Bildergalerie. So viel schon jetzt: Ein wirklich schlechtes Auto ist nicht darunter. Nur ein etwas anderes vielleicht. Wie ein Schaf mit dunkler Wolle.
Ein echter Porsche mit Platz für vier
500 Liter Gepäckvolumen, sogar das Dreifache bei umgeklappter Rücksitzlehne: Hier liegt der wahre Vorteil, wenn man beim Porsche-Händler nicht zum Coupé oder Cabrio, sondern zum SUV greift. Auch die Fondpassagiere können sich im 4,68 Meter langen Macan nicht über zu wenig Platz beklagen – für drei Personen wird es allerdings schon eng. Das gilt auch für Fahrer und Beifahrer, mit einer Einschränkung: Die für die Marke charakteristische, nach vorne ansteigende Mittelkonsole sorgt für ein beengtes Raumgefühl. Auch das links vom Lenkrad platzierte Zündschloss, die exzellenten, 1785 Euro teuren Sportsitze oder der mittig untergebrachte Drehzahlmesser verdeutlichen, dass der Macan ein echter Porsche ist.
Gleiches gilt beim Bedienkonzept, doch das ist nicht als Lob zu verstehen. Porsche verweigert sich weiterhin dem Dreh-/Rückstellknopf auf der Mittelkonsole, mit dem sich bei der Konkurrenz so souverän durch das Bordsystem navigieren lässt. Stattdessen gibt es einen Touchscreen und handgezählte 120 Knöpfe, Tasten und Schalter. Die meisten anderen modernen Autos haben nicht einmal ein Drittel davon. Wer nicht gerade ein Porsche-Experte ist, muss praktisch immer den Blick von der Straße wenden, um auf der Mittelkonsole die richtige Taste für die gerade benötigte Funktion zu finden. Das nervt nicht nur, sondern ist auch ein Sicherheitsrisiko.