Sicher durch den Herbst: Die richtige Brille beim Autofahren
Autofahren fordert unseren Augen einiges ab. Doch im Herbst bei Regen, Nebel und früher Dämmerung wird unser Sehsinn noch einmal zusätzlich beansprucht. Das Fahren wird dadurch anstrengend, unangenehm und kann im schlimmsten Fall sogar die eigene Sicherheit gefährden. Die Kärntner Landesinnung der Augenoptiker / Optometristen gibt Tipps, wie man mit entspanntem Blick durch den Herbst fährt.
Schlechtes Licht oder tiefstehende Sonne, Nebel, durch Regen spiegelnde Fahrbahn oder Dämmerung – der Herbst macht das Autofahren zu einer besonderen Anstrengung für unsere Augen. Hinzu kommen Blendungen durch entgegenkommende Fahrzeuge oder die Vielzahl an Schildern und Informationen, die es zu beachten gilt. Ein Großteil der Autofahrer fühlt sich dadurch unsicher, unbehaglich oder gestresst. „Man muss sich so stark konzentrieren, dass man schnell Kopf- und Augenschmerzen bekommt. Außerdem blinzelt man oft weniger ohne es zu merken. Gemeinsam mit der aufgedrehten Lüftung gegen die innen angelaufene Windschutzscheibe führt das zum Austrocknen der Augen und verursacht wiederum Jucken und Schmerzen“, erklärt Mario Teufl, Kärntner Landesinnungsmeister der Augenoptiker / Optometristen.
Sehschwächen als Sicherheitsrisiko
Die richtige Brille fürs Autofahren
Der richtige und scharfe Durchblick beim Autofahren ist von verschiedenen Faktoren abhängig: blendfrei sehen, ohne Reflexionen und auch bei Nacht klar und kontrastreich. Gleichzeitig ist auch die richtige Brillenfassung wichtig, um den Blick nicht einzuschränken. Ab dem 40. Lebensjahr muss man außerdem die sich entwickelnde Altersweitsichtigkeit mitbedenken.
Schutz vor Blendung: „Der Grund für die unangenehme Blendung beim Autofahren, vor allem durch entgegenkommende Fahrzeuge, liegt hauptsächlich im Blauanteil des Lichtspektrums, der bei den LED-Lichtern moderner Autos besonders hoch ist“, weiß Mario Teufl. Spezielle Autofahr-Brillengläser reduzieren daher mit einer eigenen Beschichtung bzw. Veredelung diesen Blauanteil des durchfallenden Lichts auf ein Minimum. Außerdem sollte man möglichst rechts an dem entgegenkommenden Fahrzeug vorbeischauen und den Blick auf das Fahrzeug vor einem konzentrieren, um einer Blendung zusätzlich zu entgehen.
Gleitsichtgläser: 97 % der Fahrzeit sehen wir in die Ferne bzw. auf Verkehr. Das bedingt aber auch extrem schnelle Blickwechsel zwischen Straße, Rückspiegel und Armaturenbrett, was durch das Fortschreiten der Altersweitsichtigkeit im Laufe der Jahre immer mehr erschwert wird. Extra fürs Autofahren entwickelte Gleitsichtgläser haben daher einen extra breiten oberen Bereich für die Fernsicht. Dieser ermöglicht auch bei Blicken aus den Augenwinkeln ein noch besseres Bild.
Brillenfassung: Mit der richtigen Brillenfassung kann das Sehen beim Autofahren noch einmal zusätzlich erleichtert werden. So sollten Fassung und Bügel idealerweise möglichst schmal sein, um das Blickfeld nicht einzuschränken. Möglichst große Brillengläser sorgen außerdem dafür, dass man jegliches Geschehen im Außen- und Rückspiegel schon mit kleinsten Kopfbewegungen überblicken kann. Mit gebogenen Brillengläsern kann man außerdem störenden seitlichen Lichteinfall reduzieren.
Übrigens können spezielle Autofahr-Brillen auch genauso im Alltag verwendet werden. Die Beschichtung sorgt hier für keinerlei Beeinträchtigung. Und noch ein Tipp zum Schluss von Experte Mario Teufl: „Lassen Sie Ihre Brille nicht dauerhaft im Auto liegen. Hohe Temperaturen und Temperaturschwankungen schaden den Brillengläsern.“
Fotos, Abdruck honorarfrei:
Bild 1: Die richtige Brille beim Autofahren © Carl Zeiss