Audi stellte auf dem Genfer Autosalon 2017 den neuen Audi RS 5 vor. Der neue Sechszylinder-Biturbo sorgt für eine atemberaubende Beschleunigung bei klassischem Sound.
Sein Wabengrill ist natürlich schwarz und extrabreit: Der neue Audi RS 5 ist da. Und seine Breitenwirkung wird noch durch die schwarz lackierten Lufteinlässe links und rechts von den Frontscheinwerfern verstärkt. Diese Einlässe waren Audi-Chefdesigner Marc Lichte sehr wichtig – sie zitieren den Audi 90 quattro IMSA GTO von 1989. Rechts und links von den Heckleuchten sorgen ähnliche Luftöffnungen für einen stämmigen Auftritt. Optische Kraft versprüht der Wagen zudem über seine sogenannten Quattro-Blister, also weit ausgestellte (15 Millimeter mehr als beim Basismodell) Radhäuser. Die eckige Brutalität der gigantischen Ur-Quattro-Radhäuser weicht beim neuen RS 5 harmonischeren Ausformungen.
Karbon auch unter der Haube
Das optionale Matrix-LED-Licht wird beim RS 5 dunkel hinterlegt – bei heller lackierten Modellen sorgt dies für einen etwas böseren Blick, bei dunkleren Lacken wirkt der Wagen dadurch edler. Optional gibt es ein Karbon-Paket, bei dem auch das Dach aus Karbon gebacken ist. Dies bringt eine Gewichtsersparnis von drei Kilogramm und senkt den Schwerpunkt. Ansonsten im Paket enthalten: Karbon für die Spiegelkappen, Karbon am Frontschweller und an den Seitenschwellern und Karbon am Heckdiffusor.
Auch der Single-Frame-Grillrahmen wird auf Wunsch aus Karbon gefertigt. Und ebenfalls gegen Aufpreis gibt es noch eine schicke Motorabdeckung, die teilweise aus Karbon besteht. Serienmäßig rollt der neue RS 5 auf 19-Zöllern vor, optional gibt es 20-Zoll-Walzen der Dimension 275/30 R20. Neu sind auch gefräste 20-Zoll-Felgen im Fünf-Arm-Peak-Design. Im Vergleich zu vergleichbaren Schmiederad-Felgen sparen die gefrästen Felgen pro Auto acht Kilogramm Gewicht ein, bei einem Fahrzeug-Gesamtgewicht von 1.655 Kilogramm. Zudem tragen die Felgen besondere Ventile: Mit einem Sensor, einer langlebigen Batterie und einem Sender versehen, funken sie permanent den echten Reifendruck und die echte Reifentemperatur ans Hauptsystem.
Viel Platz im sportlichen GT
Innen formen rote Nähte Rauten in die Sportschalen, die auch größere Fahrer nicht hart einengen. Einer der erfolgreichsten Märkte für den RS 5 waren bisher schon immer die USA – und somit gibt es vorne Platz in alle Richtungen. Im Blick des Fahrers: Ein RS-spezifisches Virtual Cockpit mit G-Force-Anzeige und Lap Timer.
Schaltblitz und Rundenzeiten lassen sich auch im optionalen Head-up-Display anzeigen. Vieles von dem, womit der Fahrer per Hand in Berührung kommt, ist mit schmeichlerischem Alcantara überzogen: Lenkrad, Gangwahlhebel und die Seitenverkleidungen der Mittelkonsole stecken unter dem teuren Mikrofaser-Gewebe. Natürlich gibt es auch für den Innenraum wieder optional schicke Karbon-Applikation für Armaturenbrett und Mittelkonsole. Stylische Details: Die Sicherheitsgurte sind schwarz mit einem schmalen roten Rand und die inneren Türöffner sind, exklusiv beim RS, geschlitzt. Und beim Blick nach hinten schaut der Fahrer durch eine überraschend große Heckscheibe.
Um den Untergrund kümmert sich beim RS 5 wieder ein DRC-System (Dynamic Ride Control). Dabei sind die jeweils diagonal gegenüberliegenden Dämpfer mittels einer Ölleitung miteinander verbunden, was Nick- und Wankbewegungen reduziert. Die Bodenventile in den Einrohr-Dämpfern lassen sich in drei Stufen (Komfort, normal, Sport) verstellen. Optional kommt auch eine Dynamiklenkung in den Wagen, bei der die Übersetzung auf 12,5 zu eins gesenkt wird. Diese Übersetzung wird nach der Absenkung beibehalten, um ein möglichst authentisches Lenkgefühl zu erzeugen. Wiederum optional sitzen in den vorderen Felgen 40-Millimeter-Karbon-Bremsscheiben. An der Hinterachse kommt weiterhin Stahl zum Einsatz.
Neuer V6-Biturbo mit 450 PS
Als Motor kommt ein neu entwickelter 2,9-Liter-V6 mit innenliegendem Bi-Turbo zum Einsatz. Einem hellwachen Ansprechverhalten zuliebe wurden die Turbos recht klein gehalten. Das Aggregat leistet 450 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 600 Newtonmetern von 1.900 bis 5.000/min an. Die Achtgang-Automatik ist in den unteren Gängen kurz gestuft, um ein spritziges Beschleunigen zu ermöglichen. Die oberen Gänge dienen als Overdrive-Gänge zum Spritsparen. Serienmäßig mit Allradantrieb (standardmäßig vom Mittendifferential 40 zu 60 Prozent zwischen vorne und hinten verteilt) unterwegs, hechtet der RS 5 in 3,9 Sekunden auf Tempo 100. Abgeregelt wird bei 250 km/h, gegen Aufpreis wird die Abregelung auf 280 km/h angehoben. Den Durchschnittsverbrauch auf dem Prüfstand gibt Audi mit 8,7 Liter pro 100 Kilometer an. Das Karbondach senkt den Gesamtschwerpunkt.
Der Antriebsstrang des neuen RS 5 soll nicht nur bei den Fahrwerten glänzen: Die durchgehend zweiflutige Sportabgasanlage erkennt der Freund sportlicher Autos an den beiden schwarz-glänzend lackierten ovalen Endrohren. Bei ihrem Sound orientierten sich die Ingenieure am Trompeten des ersten Audi RS4 aus dem Jahr 2000 – die Soundtüftler holten sich zum Vergleich extra einen alten RS4 aus dem Audi-Museum.